Prof. Dr. Günter Layer: "Wir bieten Medizin mit Durchblick - für Ihre Gesundheit und den Erfolg Ihrer Therapie."
Leistungsspektrum
Unser Institut bietet rund um die Uhr die akute Diagnostik von Schlaganfall-Patienten. Die Art der bildgebenden Untersuchung wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) hängt von der jeweiligen Klinik und der logistischen Situation ab, in der der Patient sich befindet. Beide Untersuchungsverfahren ermöglichen die Abbildung eines möglichen intra- oder extrakraniellen Gefäßverschlusses, die Visualisierung bereits irreversibel geschädigter Hirnabschnitte und von rettbarem Hirngewebe sowie den Ausschluss einer eventuellen Hirnblutung (ca. 15-20% aller Schlaganfälle). Eine solche Diagnostik erlaubt die dezidierte Planung einer personalisierten Therapie für den Patienten, wie beispielsweise die endovaskuläre Therapie (Neuro-Thrombektomie) oder die intravenöse Thrombolyse.
Die nicht-invasive Hochfeldbildgebung in der MRT ist das genaueste Verfahren, Hirn- und Gefäßstrukturen im Gehirn sichtbar zu machen und Risiken zu erkennen, bevor es zum Beispiel zu einem Schlaganfall kommt. Der Arzt erhält somit binnen kürzester Zeit ein umfassendes und aussagekräftiges Bild, das als Basis für die Therapieentscheidung dient. Neuroradiologische Einsatzgebiete im ZIR sind neben der Schlaganfalldiagnostik auch die Tumordiagnostik und - und nur mit modernster Geräteausstattung und spezieller Ausbildung realisierbar - die sog. MR-Neurographie. Dabei handelt es sich um die Diagnostik von peripheren Nervenerkrankungen, sogenannten Neuropathien. Nervenschädigungen können auf diese Weise sehr präzise auf MRT Bildern lokalisiert werden, auch in Körperregionen, die bisher nicht oder nur sehr schwer untersuchbar waren, z.B. am Armnervengeflecht.
Die Dental-CT bietet im Vergleich zum konventionellen Orthopantomogramm (OPG) die Option der artefakt- und überlagerungsfreien Dentalrekonstruktion in jeglicher Ebene. Die Strahlenbelastung ist höher als bei OPG und DVT, die diagnostische Wertigkeit ist jedoch auch höher. Das Röntgenverfahren reicht bei mangelnder Dreidimensionalität nicht für alle präoperative Fragestellungen, das DVT ist nur für knöcherne Hochkontrastbildgebung geeignet.
Indikationen zur Dental-CT sind alle Fragen im Bereich von Mund und Mittelgesicht, egal ob Raumforderungen, Entzündungen, retinierte Zähne, angeborene Dysplasien, Diagnostik vor kieferchirurgischen Eingriffen, Zahnextraktionen oder Implantaten und Kontrollen nach therapeutischen Eingriffen. Für Kinder und Jugendliche besteht die Möglichkeit der Dosisreduktion. Artefakte von Metallimplantaten können durch eine spezielle Technik (iMAR) weitgehend unterdrückt werden.
Die Myelographie wird heute praktisch immer als CT-Myelographie durchgeführt. Dabei können Befunde in jeder Höhe des Wirbelkanals, von der Halswirbelsäule über die Brust- und Lendenwirbelsäule bis hin zum Kreuzbein, abgebildet werden.
Dieses Verfahren wird eingesetzt bei Erkrankungen im Wirbelkanal, z.B. zur Darstellung eventueller Engen des Rückenmarkkanals oder der Nervenwurzel nachdem der Raum um das Rückenmark durch Punktion des Wirbelkanals und Einspritzen eines Röntgenkontrastmittels in das dort befindliche Nervenwasser (Liquor) sichtbar gemacht worden ist. Die Technik wird eingesetzt, wenn die MRT keine ausreichende Klärung bringt, bzw. bringen kann (bsp. bei Metallimplantaten oder bei funktionellen Engen) oder bei Verdacht auf ein Liquorunterdrucksyndrom zur Lokalisation des Liquorlecks (Defekt in der Rückenmarkshaut).
Nach Überprüfung der Indikation und ausführlicher Aufklärung liegt der Patient in Linksseitenlage auf dem Untersuchungstisch. Der Rückenmarkskanal wird dann mit einer speziellen Nadel unter streng sterilen Bedingungen punktiert. Anschließend erfolgt unter Röntgendurchleuchtung die Injektion des Kontrastmittels. Das Kontrastmittel wird also nicht in das Rückenmark gespritzt. Nach ggf. Funktionsaufnahmen wird der Patient liegend in die Computertomographie gebracht und eine CT der Wirbelsäule nach Segmentangabe angefertigt.
Defekte in der Rückenmarkshaut (Liquorleck) können durch Punktionen, z.B. diagnostische Liquorpunktion oder spinale Anästhesie entstehen. Bleiben die Defekte bestehen, klagen Patienten über einen lageabhängige bzw. orthostatische Kopfschmerz, im Sinne eines Liquorunterdrucksyndroms. Wenn konservative Therapiemaßnahmen zu keiner Beschwerdebesserung führen ist ein zusätzlicher epiduraler Blutpatch nach der CT-Myelographie die Therapiemethode der Wahl. Dabei wird Eigenblut an den Ort des Rückenmarkshautdefektes über eine spezielle Nadel appliziert, was zu einer Vernarbung und schließlich zu einem Verschluss des Liquorlecks führen soll.
In den letzten Jahren hat sich die Therapie des akuten ischämischen Schlaganfalls, der durch den Verschluss eines Hirngefäßes verursacht ist, deutlich weiterentwickelt. Anfang der 90iger Jahre hat die Einführung eines Medikaments (rtPA) eine sog. Lysetherapie möglich gemacht. Damit werden Blutgerinnsel als Ursache des Schlaganfalls aufgelöst. Besonders erfolgversprechend ist die Lyse-Therapie beim Verschluss von kleinen und mittleren Gefäßen. Je größer das Blutgerinnsel ist, umso unwahrscheinlicher ist es jedoch, dass die medikamentöse Therapie alleine ausreicht, die Durchblutung wieder ausreichend herzustellen. Durch die technischen Fortschritte der interventionellen Neuroradiologie ist es heute möglich, Blutgerinnsel aus den großen hirnversorgenden Arterien über spezielle Katheter zu bergen und so das verschlossene Gefäß wieder zu eröffnen.
Im Klinikum mit seiner zertifizierten überregionalen Stroke Unit wird diese Therapie über 150 x/Jahr erfolgreich angewendet. Somit werden mit neurovaskulären Erkrankungen interdisziplinär auf höchstem Niveau und unter Einhaltung modernster Therapiekonzepte versorgt. Die Deutsche Gesellschaft für Radiologie e. V. (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) hat unser Fachzentrum für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie als Ausbildungszentrum für das Modul E (minimal-invasive Schlaganfalltherapie) ausgezeichnet. Diese Zertifizierung bescheinigt uns die erfolgreiche Teilnahme am bundesweiten Qualitätssicherungsprogramm für solche neuroradiologische Interventionen.
Durch die enge Zusammenarbeit auch mit den Kooperationspartnern in der Neuroradiologie am Universitätsklinikum Heidelberg und den neurochirurgischen Kliniken an der UMM Mannheim und der BG Klinik Ludwigshafen ist gewährleistet, dass die am Klinikum bereits seit Jahren etablierte wirkungsvolle Katheterbehandlung des Schlaganfalls schnell und rund um die Uhr für alle Patienten der Region verfügbar ist.
Die Halsschlagadern verlaufen an beiden Seiten des Halses nach oben in den Kopf und versorgen das Gehirn mit Blut. Die Einengung der Halsschlagader wird Stenose der Arteria carotis interna genannt. Um das Schlaganfallrisiko zu senken und im Fall einer hochgradigen Enge kann man die Carotis-Stenose mit einem operativen Eingriff (Carotis-TEA) durch die Gefäßchirurgie behandeln und die Durchblutung wiederherstellt werden, wenn der Eingriff rechtzeitig durchgeführt wird. Eine alternative Behandlungsmöglichkeit ist eine Katheteruntersuchung und das Einsetzen eines Stents. Diese minimal invasive Behandlung erfordert keinen Hautschnitt am Hals. Per Katheter werden - von der Leiste aus - die notwendigen Materialen bis in die Halsschlagader geschoben. Ein Stent wird dort eingesetzt, um die Gefäßwand zu stützen. Der Stent stabilisiert die Aufweitung und soll verhindern, dass sich neue Gerinnsel durch dabei eventuell entstandene Verletzungen der Gefäßwand bilden. Im Fall einer hochgradigen Enge
Im Klinikum Ludwigshafen wird einmal pro Woche eine interdisziplinäre Konferenz (Interdisziplinärer Gefäß-Arbeitskreis) durchgeführt, in der Gefäßchirurgen, Neurologen und Neuroradiologen gemeinsam für jeden Patienten eine Behandlungsstrategie festlegen.
Bei heftigem und häufig wiederkehrendem Nasenbluten (Epistaxis) oder Nachweis eines gefäßreichen Halstumors, wie z.B. Glomustumoren kann eine endovaskuläre Embolisation erforderlich sein, also ein künstlicher Verschluss innerhalb des versorgenden Gefäßes. Dies erfolgt insbesondere dann, wenn die Nasenblutungen auch nach Anlage von mehreren Nasen-Rachentamponaden (Verbandtechnik in einer Körperhöhle) ständig wiederkehren und in dem Fall eines Glomustumors im Vorfeld einer chirurgischen Tumorentfernung durch die HNO-Spezialisten, um den Blutverlust während des chirurgischen Eingriffs zu minimieren.