Organspende
Bildnachweis: BZgA/Hardy-Welsch
Sich über eine Organspende Gedanken zu machen, bedeutet auch, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Doch die Entscheidung für oder gegen eine Organspende nimmt auch Druck von den eigenen Angehörigen. Im Fall der Fälle müssen sie sonst nämlich entscheiden.
Das Klinikum Ludwigshafen betreut als Krankenhaus der Maximalversorgung auf seinen Intensivstationen viele schwerkranke Patienten. Mit hohem Engagement und großer Kompetenz setzen unsere Mitarbeiter moderne Methoden ein, um unseren Patienten zu helfen. Dennoch gelingt dies leider nicht immer und im Falle des von zwei Ärzten unabhängig diagnostizierten irreversiblen Hirnfunktionsausfalls, stellt sich die Frage nach einer Organspende.
Organspende bedeutet, in der Situation des Todes eines Patienten das Leben eines anderen zu retten. Sie ist eine Chance, dem Unglück einen Sinn zu geben. In dem Moment, an dem die Medizin an ihre Grenzen stößt und das Leben eines Patienten nicht mehr zu retten ist, können wir mit Hilfe der Organspende anderen Menschen ein neues Leben schenken oder ihre Lebensqualität deutlich erhöhen.
Die Frage einer Organspende trifft Angehörige in einer extremen Situation. Sie trauern um einen geliebten Menschen und sollen weitreichende Entscheidungen treffen. Unser hochqualifiziertes medizinisches Personal begleitet die Angehörigen auf menschliche und einfühlsame Weise und hilft Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen. Unser Haus arbeitet eng mit der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) zusammen, um auf diese Extremsituationen jederzeit vorbereitet zu sein und die Angehörigen bei dieser wichtigen Entscheidung umfassend zu begleiten.
Neben einer Arbeitsgruppe der Transplantationsbeauftragten mit den Mitarbeitern der DSO kommt es zu regelmäßigen Schulungen aller betroffenen ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter, um eine bestmögliche Betreuung der Angehörigen zu ermöglichen.
Organspender werden
Ob jemand Organspender sein will oder dies ablehnt, ist grundsätzlich eine persönliche Gewissensfrage, die jeder für sich selber beantworten muss. Um Angehörige aber vor der stark belastenden Entscheidung über eine mögliche Organspende zu bewahren, möchten wir dafür werben, eine eigenverantwortliche Entscheidung zu treffen.
Bitte treffen Sie möglichst jetzt schon für sich eine Entscheidung, ob Sie Organspender sein wollen oder nicht. Bitten füllen Sie einen Organspendeausweis aus, auch wenn Sie kein Organspender sein wollen. Der Ausweis sieht ausdrücklich auch diese Möglichkeit vor. Führen Sie den Ausweis bei sich. Dies nimmt Ihren Angehörigen im Falle eines irreversiblen Hirnfunktionsausfalls die Last einer schwierigen Entscheidung ab.
Und bedenken Sie bitte, in vielen benachbarten europäischen Ländern sind Sie automatisch Organspender, wenn Sie keine schriftlich fixierte Entscheidung getroffen haben. Auch hier können Sie Angehörige vor belastenden Situationen bewahren, indem Sie selber eine Entscheidung treffen, was nach Ihrem Tod mit Ihren Organen geschehen soll.
Hier finden Sie den Organspendeausweis zum Herunterladen und ausfüllen.
Dr. Christian Urbanek
Oberarzt der Neurologischen Klinik
Dr. Jana Kötteritzsch
Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Notfallmedizin