Unsere Leistungen: Pneumologie
Die Pneumologie des Hauses deckt ein weites Spektrum der invasiven und nichtinvasiven pneumologischen Diagnostik und Therapie ab. Patienten mit pneumologischen Begleit- oder Grunderkrankungen werden klinikintern vorwiegend auf der Station MB08 betreut. Ein Konsilardienst bietet zudem die Mitbeurteilung von Patienten in den anderen Kliniken an.
Die nichtinvasive Basisdiagnostik erstreckt sich von Spirometrie und Bodyplethysmographie über die Bestimmung von Diffusionskapazität (DLCO, KCO) und NO im Exhalat sowie unspezifischer inhalativer Provokationsteste (Metacholintest). Zur erweiterten nichtinvasiven Diagnostik stehen beispielsweise bei V.a. neuromuskuläre Erkrankungen die Messung der Atemmuskelpumpenkapazität sowie zur Klärung von Leistungslimitationen die Spiroergometrie zur Verfügung.
Für die invasive Diagnostik steht je eine Endoskopieeinheit für konventionelle sowie videoassistierte Bronchoskopien mit insgesamt zwölf Bronchoskopen bereit. Das Spektrum umfasst die flexible und starre Bronchoskopie mit der Möglichkeit der transbronchialen Histologiesicherung unter radiologischer Durchleuchtung. Maligne exophytische Läsionen können mittels Laserrekanalisation behandelt werden. Ein wichtiger Baustein aufgrund der erweiterten Biopsiemöglichkeiten sowie zur Diagnosestellung und Stadienbestimmung des Bronchialkarzinoms stellt seit einigen Jahren die ultraschallgestützte endobrondiale Nadelbiopsie (EBUS-TBNA) dar. Einen zunehmenden Stellenwert erhält diese Methode bei der Klärung unklarer mediastinaler Strukturen. Außerdem löst sie zunehmend die risikoreichere transbronchiale Lungenbiopsie bei der Sarkoidosediagnostik ab.
Bei unklaren Pleuraergüssen bieten wir neben der diagnostischen und therapeutischen Punktion die internistische Thorakoskopie sowie drainagegestützte Pleurodeseverfahren an. Eine Erweiterung des Spektrums um Kryobiospie und endoskopische Lungenvolumenreduktion ist geplant.
Ein weiterer Anwendungsbereich der Bronchoskopie ist auf der kardiochirurgischen und der medizinischen Intensivstation die Assistenz und Überwachung bei der Anlage von Dilatationstracheotomien bei chronischer ventilatorischer Insuffizienz und langzeitbeatmeten Patienten.
Die invasive Beurteilung von primären oder sekundären Erkrankungen der Lungenstrombahn (Rechtsherzkatheter) inklusive Reversibilitätstestung bei pulmonalarterieller Hypertonie kann in den beiden Kathetermeßplätzen der Herzkatheterlabore erfolgen.
In unserem Schlaflabor mit drei Polysomnographieplätzen diagnostizieren und therapieren wir außerdem Patienten mit obstruktiver oder zentraler Schlafapnoe. Wir haben hier zudem die Möglichkeit der Einleitung von nichtinvasiver Beatmung bei Patienten mit chronischer ventilatorischer Insuffizienz (Muskuloskeletäre, neuromuskuläre oder chronisch obstruktive Erkrankungen).
Häufig ist die Notwendigkeit einer interdisziplinären Beurteilung von Krankheitsbildern mit primär oder sekundärer pneumologischer Mitbeteiligung gegeben. Daher nimmt jeweils ein Vertreter der Pneumologie an klinikumsinternen interdisziplinären Arbeitskreisen wie der neu etablierten Lungenkonferenz oder dem Autoimmunarbeitskreis teil.