30 Jahre HIV-Ambulanz am Klinikum
Betroffene haben weiter Angst vor Ausgrenzung
Seit 1994 gibt es die HIV-Ambulanz am Klinikum Ludwigshafen. Nun hat sie erneut die „Institutsermächtigung“ erhalten. Demnach bietet vor allem das seit Jahren stabile Team eine wichtige Anlaufstelle für Patienten – neben „einer herausragenden fachlichen Kompetenz“.
Vor 30 Jahren eröffnete die HIV-Ambulanz am Klinikum Ludwigshafen. Seither werden dort Betroffenen in allen Stadien der Erkrankung und Menschen unter Risiko, eine HIV Erkrankung zu erleiden, umfassend individuell beraten und behandelt. „Die Krankheit an sich ist heute sehr gut therapierbar“, sagt Oberarzt Dr. Bernd Claus, der die HIV-Ambulanz seit über 20 Jahren leitet. Die Lebenserwartung von behandelten HIV-infizierten Menschen entspräche nahezu der von nicht-infizierten Menschen. „Das größere Problem ist die nach wie vor herrschende Stigmatisierung von Erkrankten“, so Claus weiter. Aus Angst vor Ausgrenzung oder sogar Diskriminierung trauen sich viele Betroffene noch immer nicht, offen mit ihrer Erkrankung umzugehen: „Die Therapie hat sich enorm entwickelt, der gesellschaftliche Umgang mit und die Akzeptanz von HIV leider noch nicht.“
Institutsermächtigung bietet stabilen Anker für Patientinnen und Patienten
Neben der fachlichen Expertise ist es vor allem sein seit Jahren stabiles Mitarbeiterteam, das den insgesamt rund 300 Patientinnen und Patienten der HIV-Ambulanz des Klinikums einen stabilen Anker biete, sagt Dr. Bernd Claus. 2024 hat die Ambulanz erneut die zur Weiterarbeit notwen-dige Institutsermächtigung erhalten. „Eine chronische Krankheit bedeutet, dass Patient und Therapeut nicht selten Jahrzehnte lang Hand in Hand agieren“, erklärt Dr. Claus. Vertrauen und Solidarität – gerade bei einer so mit Vorurteilen behafteten Krankheit – seien deshalb ein zentraler Punkt dieser Zusammenarbeit. Dieses könne nur durch Beständigkeit aufgebaut werden. „Dass unsere HIV-Ambulanz nun schon seit 30 Jahren existiert, zeugt davon, dass wir eine verlässliche Konstante im Leben unserer Patientinnen und Patienten sind“, bilanziert Dr. Claus. So sieht er auch dem anstehenden „Generationswechsel“ in der ärztlichen Lei-tung beruhigt entgegen: Dr. Silke Kapp-Schwoerer, Oberärztin der Medi-zinischen Klinik A und Mitarbeiterin des Onkologischen Zentrums Ludwigshafen, ist bereits seit Langem erfolgreich im Team tätig.
Über die Klinikum Ludwigshafen gGmbH
Das Klinikum Ludwigshafen ist das drittgrößte Krankenhaus in Rheinland-Pfalz und ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Es verfügt über 1.010 Betten und umfasst 16 Klini-ken, fünf medizinische Institute, zehn zertifizierte Tumorzentren, zehn zertifizierte Zentren sowie zwölf Kompetenzzentren. Mit konzernweit rund 3.000 Beschäftigten ist das KliLu der drittgrößte Arbeitgeber in der Rhein-Stadt. Es befindet sich in städtischer Träger-schaft und ist seit 1995 eine gemeinnützige GmbH. Zudem dient es als akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Medizinischen Fakul-tät Mannheim der Universität Heidelberg.