Ludwigshafener Krankenhäuser stärken Thoraxchirurgie
Chefärztinnen des St. Marienkrankenhauses wechseln ans KliLu
Die Leistungsschwerpunkte der Ludwigshafener Krankenhäuser haben sich im Bereich der Thoraxchirurgie stärker fokussiert: Es gibt im Klinikum Ludwigshafen jetzt eingebettet in die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie (Chirurgische Klinik A) unter Klinikdirektor Prof. Stefan Willis eine fachlich eigenständige Abteilung Thoraxchirurgie. Geleitet wird sie im Kollegialmodell von Frau Dr. Konstantina Storz und Frau Dr. Heike Zabeck.
„Alle Beteiligten haben sich einvernehmlich auf die neue Struktur geeinigt und stellen somit eine wohnortnahe, erstklassige Versorgung von Patienten insbesondere mit bösartigen Lungentumoren in der Region auch in Zukunft sicher. Dieser Schulterschluss zugunsten einer herausragenden Versorgungsqualität ist in der Krankenhauslandschaft leider noch längst nicht üblich. Umso mehr freuen wir uns in Ludwigshafen über das kluge und kollegiale Vorgehen der beiden Häuser“, so Jutta Steinruck, Oberbürgermeisterin der Stadt und Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums.
Chirurgische Eingriffe im Brustbereich werden zukünftig konzentriert im Klinikum Ludwigshafen durchgeführt; das St. Marienkrankenhaus wird sein Augenmerk auf die konservative Behandlung von Lungenpatienten richten. Eine Kooperation der beiden Häuser in diesem Fachgebiet wird es auch zukünftig geben. „Das Zusammenlegen von medizinischer Leistung an einem Ort ist aus Patientensicht ein großer Gewinn. Wege verkürzen sich, Expertise steigt durch höhere Fallzahlen. Beiden Häusern war nach mehreren sehr konstruktiven Gesprächen klar, dass dieser Schritt sinnvoll und zeitgemäß ist. Es war uns vor allem wichtig, das Angebot für Thoraxchirurgie für Patienten der Region in Ludwigshafen zu halten und zu stärken“, so Marcus Wiechmann, Geschäftsführer der St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH (Träger des St. Marien- und St. Annastiftstkrankenhauses).
Die Zusammenführung thoraxchirurgischer Eingriffe in Ludwigshafen unter dem Dach des städtischen Klinikums macht aufgrund der hohen Expertise Sinn: Als erstes Krankenhaus überhaupt in Rheinland-Pfalz - und nach wie vor als einziges - ist die Chirurgische Klinik A des Klinikums bereits seit 2019 nach den strengen Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie als „Kompetenzzentrum für Thoraxchirurgie“ zertifiziert. „Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen insbesondere bei Lungen-OPs einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Fallzahlen und Ergebnisqualität. Hier profitieren wir am KliLu von der regional größten Erfahrung“, so Prof. Stefan Willis, Direktor der Chirurgischen Klinik A. Eingebettet in die umfassenden Leistungsstrukturen des Maximalversorgers stehen der Thoraxchirurgie alle notwendigen personellen und instrumentellen Voraussetzungen zur Verfügung, um Patient*innen mit Erkrankungen im Brustbereich und insbesondere bei bösartigen Lungentumoren diagnostisch wie auch therapeutisch unter einem Dach zu versorgen. Patient*innen mit Tumoren im Brustbereich profitieren im KliLu von der engen Zusammenarbeit mit den Disziplinen Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kardiologie, Gefäßchirurgie, Onkologie, Strahlentherapie und Pneumologie. Zudem kommen modernste roboter-gestützte OP-Methoden mittels Da-Vinci-Roboter zur patientenschonenden Therapie zum Einsatz. Dank des KliLu-Herzzentrums können auch komplexe Operationen mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschinen adäquat durchgeführt werden. Das für die Bestimmung der Tumorausdehnung beim Bronchialkarzinom zwingend erforderliche PET-CT in der Radiologie des KliLu ist das einzige in der gesamten Pfalz.
Rund 500 komplexe Operationen im Brustraum finden bisher pro Jahr am Klinikum statt. „Wir verlassen unsere alte Wirkungsstätte durchaus mit einem weinenden Auge und werden insbesondere die sehr gute und kollegiale Arbeit im Team stets in bester Erinnerung behalten. Gleichzeitig sind wir auch voller Vorfreude auf das KliLu und die zahlreichen Kolleginnen und Kollegen, die uns als Fachärzte, Pflegefachkräfte, Physiotherapeuten, Psychoonkologen und Sozialarbeiterinnen in unserer Arbeit zukünftig unterstützen werden“, so die beiden neuen Chefärztinnen Dr. Storz und Dr. Zabeck.
„Als Teil unseres Lungenzentrums ist die Thoraxchirurgie eng in die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Pneumologie (Lungenheilkunde) und dem Onkologischen Zentrum hier im Haus eingebunden und somit unverzichtbarer Bestandteil einer unserer großen Schwerpunkte“, so Hans-Friedrich Günther, Geschäftsführer des Klinikum Ludwigshafen.