Grüne Damen und Herren feiern Jubiläum
Zum Wohl der Patienten arbeiten die Grünen Damen und Herren der Evangelischen und ökumenischen Krankenhaus- und Altenheimhilfe (EKH) seit 30 Jahren ehrenamtlich im Klinikum Ludwigshafen. Mit einer Festveranstaltung feierte die Evangelische Krankenhaushilfe ihr Jubiläum am Donnerstag, 19. Januar 2011, im Klinikum Ludwigshafen. Unter den zahlreichen Gästen befanden sich Aktive, zahlreiche Ehemalige sowie Ehrengäste.
Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse hielt die Festansprache. Der neue Landesdiakoniepfarrer für die Pfalz, Albrecht Bähr, und Gabriele Trull, Bundesvorsitzende der Evangelischen Krankenhaushilfe, Bonn, überreichten fünf Frauen der "ersten Stunde" Urkunden: Trudel Birkenmeier, Hiltrud Lauermann, Sigrid Mauch, Ruth von Mitzlaff und Marianne Smith.
Gegründet wurde die EHK auf Bundesebene 1969 von Brigitte Schröder, der Frau des damaligen Außenministers. Vorbild für den Dienst war der amerikanische Volunteer-Service der „Pink Ladies“. Daraus wurden hierzulande die Grünen Damen wegen ihrer hellgrünen Kittel. Inzwischen gibt es bundesweit rund 11.250 Grüne Damen und Herren, die sich in 452 Krankenhäusern und 256 Alteneinrichtungen engagieren.
Der Ludwigshafener Gruppe gehören aktuell 56 Personen an – in erster Linie Frauen, aber auch einige Männer. Sie besuchen Patienten auf derzeit 30 Stationen, begleiten Kranke zu Untersuchungen und erledigen kleinere Besorgungen, haben ein offenes Ohr für die Angehörigen und leiten die Patienten-Bücherei im Klinikum. Es sind kleine Dinge, die jedoch für Patienten wichtig sind und ihnen vor allem das Gefühl vermitteln, dass ein Mensch für sie da ist, der ihnen – außer dem Fachpersonal – Zuwendung gibt.
Vor 30 Jahren hat die Evangelische Krankenhaushilfe in Ludwigshafen zunächst mit zwanzig Frauen begonnen. Derzeitige Leiterin ist Ursula Wacker. Heute leistet die Ludwigshafener Gruppe unter ihrer Leitung jährlich fast 9.000 ehrenamtliche Einsatzstunden im Klinikum.
Neue Mitglieder sind willkommen
Beim Einsatz der Grünen Damen und Herren der Evangelischen Krankenhaushilfe handelt sich um einen ehrenamtlichen Dienst, der aus Nächstenliebe und der Bereitschaft zu sozialem Engagement geleistet wird. Dabei geht es darum, den Patienten dort zur Seite zu stehen, wo die Zeit der Hauptamtlichen oft nicht ausreicht: Gesprächspartner sein, mitfühlend zuhören, aufmerksam auf Sorgen und Nöte eingehen, ihnen so manchen praktischen Dienst erweisen. Als sogenannte Lotsen betreuen sie neu einbestellte Patienten oder auch Besucher und begleiten sie durch das weitläufige Klinikumsgelände zur richtigen Station. Auch die Patienten-Bücherei wird von den Grünen Damen und Herren geführt. Der Dienst findet jeweils an einem festvereinbarten Vormittag pro Woche von 9 bis 12 Uhr auf einer oder mehreren der 30 Stationen am Krankenbett statt. Die Grünen Damen und Herren bewahren Schweigepflicht. Sie arbeiten vertrauensvoll mit dem Pflegepersonal, den Seelsorgern und der Klinikumsleitung zusammen.
Anlässe, um einen Teil der Freizeit kranken Menschen zu widmen, gibt es viele: Wenn der Aufgabenbereich zu Hause kleiner geworden ist oder evtl. eine Berufstätigkeit beendet ist, eröffnen sich hier neue Betätigungsfelder. Einige Voraussetzung sollten Interessenten jedoch mitbringen: Talent, auf Menschen zuzugehen und Hilfe am Nächsten zu leisten, körperliche und seelische Belastbarkeit. Die Gemeinschaft in einer großen Gruppe Gleichgesinnter macht ihnen Freude. So lässt sich auch erklären, warum einige Grüne Damen und Herren ihre Aufgabe über viele Jahre hinweg übernehmen. Erst kürzlich konnten neun Damen eine Urkunde für 25-jährige Tätigkeit entgegen nehmen. Keineswegs sind es nur Alleinstehende, die sich einmal pro Woche für drei Stunden engagieren – die überwiegende Zahl ist verheiratet, am Klinikum Ludwigshafen sind sogar zwei Ehepaare aktiv.
Jedoch ist dieser Dienst nicht einfach. Die Mitarbeitenden werden mit viel Leid konfrontiert. Um ihre Erlebnisse aktuell besprechen zu können, treffen sie sich am gemeinsamen Mittagstisch. In einem gewissen Abstand finden sogenannte „Große Treffen“ statt, jeweils mit Referenten, die Einblick in das Gesundheitswesen bzw. neue Behandlungsmethoden geben. Die Gruppen haben somit auch Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen. Außerdem besteht die Möglichkeit, an Fortbildungs-Veranstaltungen des Klinikums teilzunehmen.
Neue Mitarbeitende und Kollegen sind in der ökumenisch tätigen Gruppe jederzeit willkommen, denn manche Grüne Damen und Herren haben inzwischen die Altersgrenze von 80 Jahren erreicht, müssen aus Gesundheitsgründen aufhören, sind mit der Pflege von Angehörigen oder Großeltern-Pflichten vollauf beschäftigt.
Interessenten wenden sich bitte an die Leiterin der Gruppe, Ursula Wacker, Telefon 0621 / 503-2296 oder 0621 / 59 24 504.
nig