ASV Rheumatologie

Die ASV ist ein Angebot für Patientinnen und Patienten mit bestimmten seltenen oder sehr komplexen Krankheiten mit dem Ziel, deren Versorgung zu verbessern. Das Angebot wird von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen. In der ASV arbeiten Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen in einem Team zusammen, um gemeinsam und koordiniert die medizinische Versorgung zu übernehmen.

Die ASV Rheumatologie umfasst die Diagnostik von Patientinnen und Patienten bei konkreter Verdachtsdiagnose oder gesicherter Diagnose definierter rheumatologischer Erkrankungen sowie deren Behandlung, wenn diese aufgrund der Ausprägung der Erkrankung eine interdisziplinäre oder komplexe Versorgung oder eine besondere Expertise oder Ausstattung benötigen.

Die Aufnahme in die ASV kann aufgrund einer Verdachtsdiagnose erfolgen, sofern eine medizinische Begründung des Überweisers vorliegt. Zuvor muss eine Mindestdiagnostik durchgeführt werden:

• Anamnese (z. B. positive Familienanamnese, Morgensteifigkeit der Gelenke (> 30 Minuten), Trauma, Schmerz, nächtlicher Rückenschmerz, rezidivierende Gelenksteife)
• Körperliche Untersuchung (z. B. Bewegungseinschränkung, extraartikuläre Manifestationen, schmerzhafte Gelenkschwellung)
• Laboruntersuchungen (z. B. Entzündungsparameter, falls vorhanden auch spezifische Antikörper wie Antinukleäre Antikörper (ANA) oder Anti-CCP-Antikörper)
• Fakultativ: Bildgebung (falls bereits vorhanden)

Alle Teammitglieder haben den Nachweis erbracht, dass sie für die Behandlung dieser Erkrankungen besonders qualifiziert sind und bereits viele Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen behandelt haben. Das ASV-Team stellt sicher, dass alle erforderlichen und im Rahmen der ASV erbringbaren Untersuchungen und Behandlungen bei Bedarf verfügbar sind. Wenn nötig, können auch nichtärztliche Berufsgruppen und soziale Dienste hinzugezogen werden. Eine ASV wird entweder von Krankenhäusern oder niedergelassenen Fachärzten oder beiden gemeinsam angeboten. Die ASV am Klinikum Ludwigshafen arbeitet sektorenübergreifend, d.h. es sind sowohl in Praxis niedergelassene Ärzte und Ärztinnen, als auch im Krankenhaus tätige Spezialist*innen im Team tätig. Der Umfang des – krankheitsspezifisch festgelegten – diagnostischen und therapeutischen Leistungsangebots ist unabhängig vom Ort jeweils der gleiche. Zudem gelten die gleichen Anforderungen an die fachlichen Kompetenzen des ASV-Teams und die apparative Ausstattung.

Die ASV ist jedoch kein Ersatz für die reguläre ambulante Versorgung rheumatologischer Patient*innen durch niedergelassene Rheumatolog*innen. Im ASV dürfen nur vom GBA (gemeinsamer Bundesausschuss) definierte Diagnosen behandelt werden (siehe: Richtlinie ambulante spezialfachärztliche Versorgung § 116b SGB V - Gemeinsamer Bundesausschuss (g-ba.de))

Die Versorgung in der ASV von rheumatologischen Erkrankungen betrifft Patient*innen mit definierten entzündlich rheumatischen Erkrankungen und Beschwerden, die in direktem Zusammenhang mit der Behandlung in der ASV stehen (z.B. Therapienebenwirkungen, Komplikationen). Eine darüberhinausgehende medizinische Versorgung erfolgt außerhalb der ASV in den gewohnten Strukturen.

• Verordnung von Rezepten mit längerfristigem Heilmittelbedarf
• Verordnung der rheumaspezifischen Medikation
• Anträge auf Kostenübernahme von off-label-Medikamenten
• Beratung zur MdE, GdB, Reha-Maßnahmen
• Durchführung von:
• Radiologischer Diagnostik mit CT, MRT, PET-CT, konventionellem Röntgen
• Vaskulitis-Doppler, Arthrosonographie, Kapillarmikroskopie, Urindiagnostik
• Echokardiographie, Lungenfunktionsprüfung, Bronchoskopie etc.

• Direkte Zuweisung aus stationärer Behandlung ohne Überweisungsschein
• Überweisung von Patienten mit dringender Verdachtsdiagnose (nach Mindestdiagnostik) oder gesicherter Diagnose einer rheumatologischen Erkrankung durch den niedergelassenen Haus- und Facharzt mit Überweisungsschein. Auf der Überweisung muss Behandlung gemäß § 116b angekreuzt werden. Die Überweisung richtet sich an die ASV Rheumatologie.
• Die Anmeldung kann ausschließlich über den zuweisenden Arzt erfolgen, indem der ausgefüllte Anmeldebogen für die ASV-Ambulanz an uns gefaxt wird. Hierbei sollten Befunde, die den Verdacht einer entzündlich rheumatischen Erkrankung untermauern beigefügt sein.
• Eine gleichzeitige rheumatologische Betreuung in der ASV und beim niedergelassenen Rheumatologen ist nur möglich, wenn der Rheumatologe Mitglied im ASV-Team ist. Ein Wechsel zum Quartal ist jedoch möglich.

Anmeldeformular (88KB)

Checkliste Abklärung Rheuma (73KB)

ASV Rheumatologie
Haus B, 1. UG
Bremserstr. 79
67063 Ludwigshafen

• Prof. Dr. Raoul Bergner, Facharzt für Rheumatologie und Nephrologie, Teamleitung
• Dr. Anika Tuleweit, Fachärztin für Rheumatologie, stellvertretende Teamleitung
• Dr. Lena Peters, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie
• Dr. Jan Splitthoff, Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie und Nephrologie
• Prof. Dr. Edgar Dippel, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
• Dr. Christine Gieding, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten
• Dr. Bernd Claus, Facharzt für Innere Medizin, Nephrologie, Hämato-Onkologie und Infektiologie
• Frau Anna Rauch, Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie
• Dr. Armin Schwarz, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie
• Dr. Yannick Forst, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie
• Dr. Phillip Bolze, Facharzt für Orthopädie, orthopädische Rheumatologie, Ludwigshafen
• Dr. Florian Beyer, Facharzt für Orthopädie, orthopädische Rheumatologie, Kaiserslautern

Zudem können neben den Spezialist*innen im Kernteam benannte, qualifizierte Fachärztinnen und Fachärzte aus folgenden Fachbereichen für die Behandlung hinzugezogen werden, die Sie gemeinsam kompetent behandeln:

• Augenheilkunde
• HNO
• Humangenetik
• Angiologie
• Gastroenterologie
• Hämato-Onkologie
• Kardiologie
• Labor
• Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
• Neurologie
• Nuklearmedizin
• Pathologie
• Psychiatrie oder Psychotherapie
• Radiologie